Was sind Hämorrhoiden und wann treten sie auf?
Hämorrhoiden hat jeder Mensch. Es ist ein Aderpolster namens Plexus hämorrhoidalis superior, das zwischen Enddarm und After liegt. Durch dieses polsternde Geflecht (und gemeinsam mit dem Schließmuskel), das unter der Schleimhaut des Darms liegt, sind wir in der Lage, den Ausgang des Enddarms zu verschließen, da sich die Schwellkörper mit Blut füllen. Wenn wir aufs Klo gehen, schwellen sie ab, was den Stuhlgang erst ermöglicht. Umgangssprachlich wird mit dem Wort Hämorrhoiden ein Hämorrhoidialleiden bezeichnet, bei dem die Venen zwischen Enddarm und Anus krampfader-artig vergrößert sind und sogar aus dem Anus austreten. Gründe dafür sind unter anderem eine ungesunde Ernährung mit viel Alkohol, Zucker und Kaffee. Durch körperliches Übergewicht herrscht dann ein größerer Druck auf diesen Bereich, sodass es bei jedem Stuhlgang sein kann, dass die Adern mehr und mehr aus dem After gedrückt werden. Symptome sind etwa gereizte Haut, Jucken, Brennen und Nässen sowie Blutaustritt.
Was sind die unterschiedlichen Formen von Hämorrhoiden?
Beim Hämorrhoidialleiden werden vier Schweregrade unterschieden, die sich dadurch auszeichnen, wie weit sich die Venen jeweils aus dem Analkanal herausbewegt haben.
Schweregrad:In diesem Fall können die Hämorrhoiden noch nicht ertastet werden. Es ist die mildeste Form des Leidens, bei der vergrößerte Venen nur mit einer Proktoskopie (Analkanalspiegelung) sichtbar werden.
Schweregrad: Hier werden die Hämorrhoiden bei vergrößertem Druck bereits aus dem Anus gepresst, ziehen sich dann jedoch selbstständig wieder in den letzten Abschnitt desVerdauungstraktes zurück.
Schweregrad. Die Hämorrhoiden zeigen sich bei Druck bereits außerhalb des Analkanals, sie müssen jedoch wieder in den Kanal zurückgeschoben werden.
Schweregrad. Der schwerste Grad des Leidens zeichnet sich durch dauerhaft auf der Außenseite des Analkanals sichtbare Hämorrhoiden aus, die sich auch nicht mehr zurückschieben lassen. In vielen Fällen ist auch Schleimhaut des Analkanals sichtbar.
Wie lassen sich Hämorrhoiden behandeln?
Je nachdem, welche Intensität das Hämorrhoidialleiden bereits erreicht hat, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, bei denen unterschiedliche medizinische Fachbereiche in Frage kommen. Helfen kann grundsätzlich der Hausarzt. Anschließend kommen Gastroenterologen, Proktologen und auch Chirurgen in Frage.
Schweregrad: Hier wird oft verödet, wobei der Arzt eine Flüssigkeit in den betroffenen Bereich injiziert, die dafür sorgt, dass sich der Blutfluss verringert und die Vene mit weniger Blut versorgt wird, sodass sie schließlich schrumpft.
Schweregrad: Abbinden oder auch Vereisen wird hier häufig genutzt. Manchmal auch beim dritten Schweregrad. Dabei bindet der Arzt das Gefäß ab (damit es nicht mehr mit Blut versorgt wird) oder er vereist es, sodass es nach einiger Zeit abstirbt. und 4.
Schweregrad: In diesem Fall müssen die betroffenen Gefäße operativ entfernt werden. Dafür werden entweder Scheren, Skalpelle oder auch Laser genutzt.
Was sollte ich in Sachen Hygiene beachten und was hilft gegen Schmerzen?
Was die Hygiene und insgesamt den Umgang mit Hämorrhoiden angeht, ist es besonders wichtig, sich erst einmal für den Stuhlgang Zeit zu nehmen. Geh’ es einfach langsam an, zu viel Druck ist schlecht. Im Idealfall nutzt du kein Klopapier, sondern warmes Wasser, um deinen Po zu reinigen. Dadurch ersparst du dir wunde Stellen und hältst ihn (zum Beispiel mit unserer Po-Dusche) hygienisch rein, was wie ein handliches Bidet funktioniert. Gegen Schmerzen
empfehlen sich Salben beispielsweise auf Basis von Aloe Vera oder Hamamelis. Um die Region zu betäuben, gibt es auch Salben mit Lidocain. Ein Mittel, das du zum Beispiel vom Zahnarzt kennst. Auch werden bestimmte Anal-Tampons angeboten, mit denen du die Salbe erst im Analkanal wirken lassen kannst. Je nach Schweregrad. Sobald du merkst, dass du möglicherweise Probleme mit Hämorrhoiden hast, konsultiere deinen Hausarzt!