Ratgeber

Hämorrhoiden-Leiden

Sie gehören zur menschlichen Anatomie: Hämorrhoiden (auch: Hämorriden). Doch erst eine krankhafte Veränderung dieser Gefäßpolster führt zu Beschwerden wie Juckreiz, Nässen oder Blutungen. In der Medizin wird dann von einem Hämorrhoidenleiden oder Hämorrhoidalleiden gesprochen. Unter den Erwachsenen sind ungefähr 70 Prozent im Laufe ihres Lebens mindestens einmal davon betroffen, darunter fallen neben älteren auch jüngere Menschen. 

Wie sich vergrößerte Hämorrhoiden zeigen, was man dagegen getan werden kann und wie Sie selbst vorbeugen können – all das können Sie hier erfahren. 

Wichtiger HinweisDieser Artikel kann und soll kein fachärztliche Beratung ersetzen. Sprechen Sie im Zweifel immer mit einem Mediziner, um die Risiken von Selbstdiagnose und –behandlung zu vermeiden. Ihr Hausarzt ist dafür eine gute erste Anlaufstelle. Der entsprechende Facharzt für Po-Probleme ist ein Proktologe. Der kennt sich speziell mit Erkrankungen des Enddarms aus. Auch Chirurgen und Gastroenterologen können weiterhelfen. 

1. Was sind Hämorrhoiden eigentlich?

Jeder Mensch hat Hämorrhoiden. Es sind die Gefäßpolster, die sich im Anus befinden. Diese sind notwendig, sie sitzen im oberen Abschnitt des inneren Schließmuskels. Sie wirken unterstützend für den Stuhlgang. Die Polster halten durch An- und Abschwellen die Konsistenz des Darms aufrecht. Sie regulieren, dass der Stuhlgang bewusst gesteuert wird und nicht unkontrolliert abgeht. Durch die Gefäßpolster verlaufen Venen, die für die Durchblutung sorgen. Wenn das Gewebe erschlafft, hat das zur Folge, dass es sich nach außen ausdehnt, also nicht mehr innerhalb des Anus' bleibt. In einem solchen Fall spricht man bereits von Hämorrhoidalpolstern. Somit ziehen die Gefäßpolster erst dann die Aufmerksamkeit auf sich, wenn es zu einem Hämorrhoidalleiden gekommen ist. 

2. Wie äußert sich Hämorrhoidenleiden?

Zunächst kommt es bei vergrößerten Hämorrhoidalknoten nicht zu starken Krankheitszeichen. Die krankhaft vergrößerten Hämorrhoiden sind von außen nicht sichtbar und verursachen meist auch keine typischen Symptome.

Ein erster Hinweis für ein Hämorrhoidenleiden können gelegentliche blutige Auflagerungen auf dem Stuhl und/oder Toilettenpapier sein. Hin und wieder kommt es auch zu Juckreiz im Analbereich. Die Blutungen sind allerdings nicht schmerzhaft. Sie entstehen, wenn die Gefäßwände der hämorrhoidalen Schwellkörper durch zu harten Stuhl beschädigt werden.

Im weiteren Verlauf lassen sich die sogenannten Knubbel außen im Bereich des Afters ertasten und folglich sind die Hämorrhoidialknoten auch sichtbar. Es bilden sich Ekzeme, Nässe in der Po-Falte breitet sich aus. Ein ungutes Gefühl im Körper entsteht, weil sich der Eindruck einstellt, dass sich der Darm nicht vollständig entleert hätte. Bei körperlichen Belastungen ziehen sich die Schwellkörper nicht mehr nach innen zurück und können auch nicht nach innen zurück gedrückt werden. Die Beschwerden, wie zum Beispiel das Brennen und der Juckreiz nehmen zu. Mehr Blut tritt beim Stuhlgang aus. Ein mögliches Einklemmen im Analkanal kann zu Schmerzen führen.

3. Wie schlimm können vergrößerte Hämorrhoiden sein?
Die Schweregrade

In der Medizin wird ein Hämorrhoidalleiden in vier Schweregrade eingeteilt:

  • Hämorrhoiden 1. Grades: Es zeigt sich eine Hämorrhoidenvergrößerung, die von außen jedoch noch nicht sichtbar ist. Die krankhaft vergrößerten Gewebepolster befinden sich innerhalb des Analkanals und somit noch vor dem Schließmuskel. Sie ist lediglich durch eine Spiegelung des Analkanals und des Enddarms zu erkennen, Schmerzen gehen damit in der Regel nicht einher.
  • Hämorrhoiden 2. Grades: Ein Hämorrhoidenleiden 2. Grades zeigt sich durch größere Knoten, die beim Pressen sichtbar hervortreten. Die Hämorrhoidenpolster werden während des Stuhlgangs zum Teil vor den Afterausgang gedrückt, ziehen sich danach aber wieder von allein zurück in den Analkanal.
  • Hämorrhoiden 3. Grades: Im dritten Stadium des Hämorrhoidalleidens fallen die Knoten nicht nur beim Stuhlgang, sondern teils auch spontan und komplett vor den Afterausgang. In der Medizin wird von einem Prolaps gesprochen. Die Schwellkörper ziehen sich nicht von allein zurück, können aber mit dem Finger zurück in den Analkanal geschoben werden.
  • Hämorrhoiden 4. Grades: Das letzte Stadium eines Hämorrhoidenleidens ist durch permanent vor der Afteröffnung liegende Knoten gekennzeichnet. Es ist nicht mehr möglich, diese zurückzuschieben. Diese Form der Erkrankung ist meist nur noch mit Hilfe eines operativen Eingriffs in Form einer Hämorrhoidektomie zu behandeln.

4. Welche Ursachen können zu vergrößerten Hämorrhoiden führen?

Eine krankhafte Hämorrhoidenvergrößerung entsteht dann, wenn sich die Schwellkörper am Ausgang des Darms hervorwölben. In der Regel ist ein hoher Druck im Analbereich ein Auslöser dafür.

Begünstigend können sich folgende Ursachen auf die Entstehung eines Hämorrhoidenleidens auswirken:

Falsche Ernährung

Wenig ballaststoffreiche Nahrung und ungesunde Lebensmittel können dazu beitragen, dass sich ein Hämorrhoidalleiden ausbildet. Die falsche Ernährungsweise mit zu wenig Ballaststoffen und/oder Mangel an Flüssigkeit können zu chronischer Verstopfung führen. Bei zu wenig Flüssigkeit bekommt der Stuhl nicht die richtige Konsistenz. Das führt dazu, dass die Person bei der Sitzung auf der Toilette zu viel und zu lange presst.

Inaktiver Lebensstil 

Ein im Sitzen ausgeführter Beruf kann auch ein Risikofaktor sein. Ein Ausgleich für zu viel Sitzen im Alltag könnte regelmäßige Bewegung sein. Übergewichtige Personen sollten eine Reduktion des Gewichtes in Erwägung ziehen. Am besten ist es, für einen regelmäßigen Stuhlgang zur Toilette zu gehen, zu einer bestimmten Uhrzeit, um den Darm an feste Routinen zu gewöhnen. Dabei sollte man sich Zeit nehmen.

Körperliche Belastung

Schwere körperliche Tätigkeiten, bei denen Lasten gehoben werden müssen, können ein Hämorrhoidalleiden begünstigen. Ebenfalls begünstigend wirkt sich zu wenig Bewegung aus bzw. Arbeiten, bei denen lange gesessen werden muss. Schwangerschaften und Übergewicht können auch zu einem Hämorrhoidalleiden führen. Eine weitere Ursache könnte häufiger Durchfall sein. Der dünnflüssige Stuhl behindert das Training des Schließmuskels am After. Das führt dazu, dass die Arterien in den Gefäßpolstern ausdehnen.

Angeborene Neigung

Eine Schwäche der Blutgefäßwände kann angeboren sein. Diese Schwäche könnte das Hämorrhoidalleiden begünstigen. Dazu kommt, dass die Tendenz für ein Hämorrhoidalleiden im Alter steigt.

Schon gewusst?

Gerade bei Hämorrhoidenleiden kann es wohltuend und pflegen wirken, sich nach dem Toilettengang per Duschstrahl zu reinigen. Es ist zumeist auch angenehmer als der Einsatz von rauem Papier und unkomplizierter als stündliche Sitzbäder.

Das HappyPo Easy-Bidet bietet dafür eine erschwingliche, mobile Lösung – und ein echtes Stück Lebensqualität.

Direkt Angebot sichernMehr dazu erfahren
Vergrößerte Hämorriden – schnelle Hilfe in der Reinigung mit einem mobilen Bidet von HappyPo

5. Ist eine Hämorrhoiden-vergrößerung gefährlich?

Zunächst ist eine Vergrößerung der Hämorrhoidalknoten nicht gefährlich. Jedoch kann es zu Schmerzen aufgrund von Einklemmungen der Knoten im Analkanal kommen. Nur in seltenen Fällen bilden sich schmerzhafte Thrombosen, durch immer wiederkehrende Blutungen kann es auch zu einer Blutarmut kommen.

Gefährlich ist vermutlich lediglich die Selbstdiagnose. Mitunter werden dadurch schwerere Erkrankungen, die mit ähnlichen Problemen im Bereich des Rektums einhergehen (z. B. Perianalthrombose oder sogar Darmkrebs) nicht frühzeitig erkannt.

Werden Hämorrhoiden durch falsche Ernährung oder Inaktivität hervorgerufen, kann es durch die parallel auftretenden Verstopfungen zu unangenehmen und sehr schmerzhaften Analfissuren kommen. Eine Analfissur ist ein Einriss der Haut- oder Schleimhaut des Afters. 

Nicht selten werden Hämorrhoiden-Symptome wiederrum falsch gedeutet und es liegt ein harmloses Analekzem vor. Bei jeglichem Verdacht sollte dennoch ein Arzt konsultiert werden. 

6. Wie wird ein Hämorrhoidalleiden diagnostiziert?

Haben Sie den Verdacht auf ein Hämorrhoidenleiden, sollten Sie ohne Scheu Ihren Arzt aufsuchen. Typische Anzeichen (z. B. Juckreiz, Blut im Stuhl, Fremdkörpergefühl im Analkanal) sind für den Arzt erste Hinweise auf eine Hämorrhoidenvergrößerung.

Zur Sicherung der Diagnose wird der Arzt zunächst im Rahmen der körperlichen Untersuchung den Bereich rund um den After und den Analkanal mit dem Finger oder einem Proktoskop abtasten. Knotige Veränderungen lassen sich so recht einfach feststellen. Im Rahmen der weiteren Diagnostik wird eine Spiegelung von Analkanal und Enddarm durchgeführt, die Untersuchung ist risikoarm und schmerzlos.

Tipp
Da Symptome wie Blut im Stuhl auch auf andere Erkrankungen (z. B. bösartige Tumore) hinweisen können, sollten Sie unbedingt zum Arzt gehen. Eine Koloskopie (Dickdarmspiegelung) kann einen solchen Verdacht ausschließen.

7. Mit welchen Hausmitteln können Sie Probleme bei einer Hämorrhoiden-vergrößerung lindern?

Macht Ihnen eine Hämorrhoidenvergrößerung zu schaffen, können Sie in leichten Fällen auch zu ganz einfachen und natürlichen Mitteln greifen, um sich etwas Linderung zu verschaffen.

Allerdings werden Selbsthilfemaßnahmen wohl nur vorübergehend die lästigen Probleme verringern. Solange die eigentliche Ursache nicht beseitigt ist, wird es immer Probleme mit der Hämorrhoidenvergrößerung bzw. den Hämorrhoidenknoten geben. Im fortgeschrittenen Stadium des Hämorrhoidialleidens sollten sie ebenfalls ärztliche Therapiemaßnahmen in Erwägung ziehen.

Dennoch wird im Zusammenhang mit Symptomen von Hämorrhoidenleiden von Patienten zu folgenden Hausmitteln positiv berichtet.

Sitzbäder als Selbsthilfemaßnahme

Hilfreich zur Linderung der Beschwerden können Sitzbäder mit klarem Wasser oder auch mit entzündungshemmenden Badezusätzen (z. B. Kamille, Eichenrinde, Hamamelis) sein. Sie sind allerdings in Fachkreisen nicht unumstritten. Um auf der sicheren Seite zu bleiben, sollten Sie Ihre Sitzbäder nicht zu häufig und maximal eine Minute lang genießen. Beachten Sie: Ein Sitzbad ist nicht das gleiche wie ein Bidet!

Kompressen

Ist das Leiden schon weiter fortgeschritten, kann eine Kompresse aus Salben, Ölen oder Kräuteressenzen direkt auf die Wundstelle gelegt werden.

Ingwer

Ingwertee und Ingwersaft werden eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben. Es können genauso gut entzündungshemmende Salben verwendet werden.

Man findet auch noch mehr Hausmittel bei vergrößerten Hämorrhoiden. Grundsätzlich ist es ratsam, den Arzt zu konsultieren, da die Ursache für das Hämorrhoidalleiden gefunden werden sollte.

8. Verwendung von Hämorrhoiden-Cremes, Zäpfchen oder Salben

Zeigen sich durch das Hämorrhoidenleiden nur leichte Probleme, dann können Salben, Cremes oder auch Zäpfchen hilfreich sein. Diese sind in der Apotheke erhältlich und enthalten Substanzen, welche die Wundheilung fördern und Entzündungen hemmen. Gehen mit der Hämorrhoidenvergrößerung Schmerzen einher, kann Ihr Arzt Ihnen auch Salben zur Betäubung der Haut oder mit Cortison verordnen. Beachten Sie dabei jedoch, dass derartige Präparate nur kurzzeitig angewendet werden sollten.

Zur kurzzeitigen Abhilfe von Stuhlinkontinenz können Analtampons verwendet werden. Ein Analtampon wird in das Rektum eingeführt und verhindert, dass nässende Hämorrhoiden die Kleidung verunreinigen. Sie werden wie ein Zäpfchen in den Analkanal eingeführt. Sehr oft können Patienten das Fremdkörpergefühl nicht ausblenden, weshalb diese Methode nicht für jeden etwas ist

Bedenken Sie auch, dass durch diese Maßnahmen keine Hämorrhoidenverkleinerung erfolgt – auch nicht durch eine spezielle Hämorrhoidensalbe. Es kommt lediglich zu einer Symptomlinderung, die Probleme können aber auch weiter anhalten oder wieder auftreten.

Welche Creme bei Hämorrhoidalleiden?

Gerade bei den Hämorrhoidalleiden Grad I und II helfen Salben optimal. Es hat den Vorteil, dass diese rezeptfrei in der Apotheke gekauft werden können. Die Salben sind leicht anzuwenden. Es erspart unangenehme Fragen und peinliche Situationen, da die Salben bequem im Internet bestellen werden können. Die Anwendung ist auf dem Beipackzettel gut beschrieben. Die Salbe kann mit dem Finger auf die brennende Stelle aufgetragen werden. Oft befindet sich ein Applikator in der Verpackung, mit dessen Hilfe die Salbe direkt in den Analkanal gedrückt werden kann.

  • Ringelblumensalbe kann als Wundheilung eingesetzt werden, zudem hat die Salbe eine entzündungshemmende Wirkung. Die Salbe wirkt sich wohltuend auf die gereizten Schleimhäute aus. 
  • Um den Juckreiz und das Brennen zu lindern, werden Salben mit Panthenol oder Zink vom Arzt verschrieben. 
  • Es können auch Salben mit pflanzlichen Wirkstoffen eingesetzt werden, etwa Aloe Vera oder Hamamelis
  • Weiter gibt es Salben mit dem Wirkstoff Lidocain, um das Leiden lokal zu behandeln. 

Der Nachteil bei Salben ist, dass bei fortgeschrittenem Grad des Hämorrhoidalleidens diese nur mäßige Wirkung erzeugen. Es fehlt, dass ein Arzt eine Diagnose erstellt und festlegt, wie weit das Leiden fortgeschritten und welche Behandlungsmethode angezeigt ist. Durch die Salben können außerdem Flecken in der Unterwäsche entstehen.

Welche Zäpfchen helfen bei Hämorrhoidalleiden?

Beim Hämorrhoidalleiden mit dem Grad I befinden sich die Gefäßpolster noch im Innenbereich und sind nicht sicht- und fühlbar. Es kann aber schon zu Juckreiz und Brennen kommen. Beim Hämorrhoidalleiden mit dem Grad II sind die Gefäßpolster schon vergrößert und beim Pressen während des Stuhlgangs können sie nach außen gedrückt werden. In diesen beiden Stadien können Analzäpfchen oder Analtampons eingesetzt werden. Möglich sind beispielsweise:

  • Zäpfchen mit dem Wirkstoff Ethanol. Sie lindern das Brennen und den Juckreiz und unterstützen die Heilung. 
  • Zäpfchen mit dem Wirkstoff Lidocain zur Linderung der Schmerzen vorgesehen und um das Problem lokal zu behandeln. 
  • Zäpfchen zur Erleichterung beim Stuhlgang.
  • Zäpfchen auf pflanzlicher Basis (z.b. mit Hamamelis) lindern im Anfangsstadium das Brennen, das Nässen und den Juckreiz.

Schon gewusst?

Eine verbesserte Sitzhaltung kann helfen, übermäßiges Pressen zu reduzieren. Viele Mediziner empfehlen daher bei Hämorrhoiden den Einsatz eines Toilettenhockers – etwa die Ärztin Giulia Enders im Bestseller "Darm mit Charme". Ein Hocker vor den Füßen bringt Sie in die natürliche, medizinisch empfohlene 35° Hockhaltung. Er sorgt so für entspannte Entleerung, wie von Mutter Natur vorgesehen. 

In der üblichen aufrechten Sitzhaltung klemmen Sie nämlich Ihren Darm ab und müssen dagegen anpressen. Das ist ein Auslöser für viele Zivilisationskrankheiten, die die Verdauung betreffen. Durch den Toilettengang in der Hockhaltung kann man laut Fachmeinungen Hämorrhoiden, Pressschmerzen, Reizdarm oder Verstopfung vorbeugen. 

Jetzt Toilettenhocker ansehen

9. Wie sieht eine ärztliche Behandlung bei einem Hämorrhoiden-Leiden aus?

Gehen mit dem Hämorrhoidenleiden länger anhaltende und starke Schmerzen einher, sollten Sie sich von einem Arzt behandeln lassen. Die Therapie ist vom Schweregrad der Erkrankung abhängig.

Folgende Behandlungsmethoden kommen in Frage:

Verödung/Sklerosionstechnik

Ein Hämorrhoidalleiden der Schweregrade 1 und 2 kann mittels Sklerosierung oder auch Verödung behandelt werden. Dabei wird eine gewebeschrumpfendes sowie –festigendes Medikament in die hämorrhoidalen Gefäßzuflüsse gespritzt. Das Mittel bewirkt eine Verkleinerung der Blutgefäße, die Hämorrhoiden ziehen sich danach wieder in den Enddarm zurück. Der Eingriff wird ambulant durchgeführt, eine Narkose ist in der Regel nicht notwendig.

Gummibandligatur

Die Gummibandligatur kommt meist bei einem Hämorrhoidenleiden der Schweregrade 2 und 3 zum Einsatz. Mittels Gummiband werden die vergrößerten Hämorrhoiden abgeschnürt dies nennt man Ligatur. Dadurch wird ihre Durchblutung unterbunden, das Gewebe stirbt in der Folge ab. Der Eingriff kann ambulant und ohne Narkose erfolgen. Die Gummibandligatur stellt eine sehr unkomplizierte Behandlungsmethode dar.

Chirurgische Eingriffe

Ist das Hämorrhoidenleiden bereits weiter fortgeschritten, kann ab Schweregrad 3 ein chirurgischer Eingriff die letzte Möglichkeit sein. Mittels Hämorrhoidektomie werden die vergrößerten Knoten operativ entfernt. Im Anschluss werden die normalen anatomischen Gegebenheiten wieder hergestellt.

In Abhängigkeit von der Ausprägung können unterschiedliche OP-Methoden zur Anwendung kommen. Unterteilt wird dabei in „offenes Verfahren“ (Wunde bleibt nach der Operation offen), „halboffenes Verfahren“ und „geschlossenes Verfahren“ (Wunde wird teilweise oder komplett verschlossen).

Die Hämorrhoidektomie erfordert einen fünf- bis zehntägigen Krankenhausaufenthalt. 

Hinweis:
Nicht selten können nach einer Hämorrhoiden-OP leichte Schmerzen beim Sitzen sowie beim Toilettengang auftreten. Jedoch sind diese nur vorübergehender Natur und können gut mit Schmerzmitteln gelindert werden.
Als Komplikation kann es nach dem Eingriff aber auch zu Nachblutungen, einer Verengung des Darmausgangs oder auch zu Abszessen kommen. Sehr selten ist es außerdem möglich, dass der Schließmuskel nicht mehr korrekt funktioniert und die Kontrolle über den Stuhlgang verloren geht.

10. Hämorrhoiden in der Schwangerschaft?
Ein Sonderfall

Sowohl während einer Schwangerschaft als auch nach der Geburt sind Probleme mit vergrößerten Hämorrhoiden nicht unüblich. Durch die Schwangerschaftshormone wird alles weicher – Haut, Bindegewebe, Gefäße, Beckenboden. Natürlich sind auch die Gefäße im Bereich des Enddarms davon betroffen. Hinzu kommt eine gewisse Darmträgheit mit fortschreitendem Schwangerschaftsverlauf – dann passiert es ganz schnell, dass es zu einer Hämorrhoidenvergrößerung kommt.

Die gute Nachricht: Schwangerschaftsbedingte vergrößerte Hämorrhoiden gehen bei guter Pflege in der Regel vollständig zurück. Zur Vorbeugung und auch zur Linderung der Symptome können natürlich die bereits erwähnten Tipps, wie z. B. eine spezielle Salbe für Hämorrhoiden sehr hilfreich sein.

11. Wie ernähren bei hämorrhoidalen Beschwerden?

Die richtige Ernährung kann helfen, weichen Stuhlgang zu fördern und Verstopfungen zu vermeiden. Dadurch lässt sich ein Risikofaktor für Hämorrhoidenleiden verringern und es besteht die Chance, ein fortschreitendes Leiden erträglicher zu machen. Zum Glück lassen sich die wichtigsten Tipps recht einfach merken.

Es sollten ballaststoffreiche Lebensmittel auf dem Essensplan stehen. Ballaststoffe befinden sich in Lebensmitteln wie Haferflocken, Hülsenfrüchten wie Linsen und Erbsen, ungeschältem Obst, Müsli, Weizenkleie und Sesam. Generell gilt: Gestalten Sie Ihren Speiseplan so ausgewogen und ballaststoffreich wie möglich.

Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Ein tägliches Maß von mindestens 1,5 Litern an Flüssigkeit ist ratsam, geeignet sind Wasser, Früchte- oder Kräutertees sowie Fruchtsaftschorlen. Mit entsprechend Flüssigkeit pro Tag quellen die verzehrten Ballaststoffe im Darm gut auf. Aber Achtung: Wenn schwarzer Tee zu lange zieht, wird der Darm träge.

Nahrungsmittel, die Verstopfungen hervorrufen können, sollten möglichst gemieden werden. Dazu zählen Weißbrot, weißer Reis und weiße Nudeln oder Schokolade.

Ein Löffel Lein- oder Olivenöl ist förderlich für die Verdauung. Ebenfalls gelten Quark oder Joghurt als anregend für die Verdauung im Darm. Weizenkleie, Haferflocken oder Müsli kann in den Joghurt gerührt werden, dazu ein ungeschälter Apfel oder eine Banane in kleinen Stücken, schon ist ein gesundes Frühstück vorbereitet. 

    12. Wie können Sie einem Hämorrhoidenleiden vorbeugen?

    Eins vorweg: Auch nach Durchführung aller vorbeugenden Maßnahmen kann die Entstehung eines Hämorrhoidenleidens nicht zu 100 Prozent ausgeschlossen werden. Die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung vergrößerter Hämorrhoiden kann allerdings stark reduziert werden, ebenso kann durch präventive Maßnahmen der Krankheitsverlauf positiv beeinflusst werden. Eine geregelte Entleerung des Darms mit möglichst weichem (nicht flüssigem) Stuhl steht bei allen Maßnahmen an oberster Stelle. Die folgenden Tipps helfen Ihnen, einem Hämorrhoidenleiden vorzubeugen.

    Verbessern Sie Ihre Toilettengewohnheiten

    Zeigen sich durch eine Vergrößerung der Hämorrhoiden Probleme, sollten Sie dafür Sorge tragen, dass Ihr Stuhlgang weicher wird. Dann ist eine Stuhlentleerung ohne starkes Pressen möglich.

    Vermeiden Sie zudem ein zu langes Sitzen auf der Toilette und gehen Sie nur zur Toilette, wenn tatsächlich der Drang dazu verspürt wird. Achten Sie auf die Signale Ihres Körpers und geben Sie diesen nach Möglichkeit auch nach. Förderlich sind weder ein forcierter noch ein aufgeschobener Gang zur Toilette. Ein bewusstes Wahrnehmen des Stuhldrangs ist hier dringend zu empfehlen. Zudem sollten Sie nicht zulange sitzen und auch nicht zu stark pressen.

    Dabei bedeutet regelmäßiger Stuhlgang nicht, dass dieser täglich stattfinden muss. Alles zwischen zwei- bis dreimal täglich und zwei- bis dreimal wöchentlich gilt als normaler Stuhlgang. Eine zu lange Unterdrückung des Stuhldrangs ist ebenfalls suboptimal.

    Bessere Sitzhaltung auf der Toilette

    Häufig führen eine nicht korrekte Haltung beim Sitzen auf der Toilette oder Verstopfungen dazu, dass beim Stuhlgang zu viel und zu lange gepresst wird. Verstopfungen können mit mehr Bewegung und gesunden, ballaststoffreichen Lebensmitteln vorgebeugt werden. Die 35°-Hockhaltung wäre der optimale Sitz auf der Toilette für den Darm, um sich vollständig zu entleeren, ohne dass gepresst werden muss. Ohne Pressen haben hämorrhoidale Schwellkörper weniger Chancen zu entstehen.

    Einer Verstopfung entgegenwirken

    Gehen Sie einem Büroberuf nach, bei dem Sie lange sitzen müssen, sollten Sie in der Freizeit einen Ausgleich schaffen. Regelmäßiges Radfahren, Spaziergänge und Schwimmen aktivieren den Stoffwechsel und fördern eine gute Darmtätigkeit. Sie können zudem mit gezieltem Training Ihren Beckenboden stärken.

    Übergewicht sollten Sie nach Möglichkeit reduzieren, denn dadurch wird der Enddarm belastet, wodurch die Blutzirkulation durch die Arterien und Venen an dieser Stelle erschwert wird. Dadurch wiederum können sich die Gefäße im Analbereich weiten und das Risiko für vergrößerte Hämorrhoidalknoten steigt.

    Gründliche, nicht übertriebene Analhygiene

    Wenn es durch die Hämorrhoidenvergrößerung zu Schmerzen kommt, dann sollten Sie auf eine gründliche und trotzdem sanfte Analhygiene achten. Nach dem Toilettengang sollte nicht zu stark mit Toilettenpapier gerieben werden, besser ist vorsichtiges Abtupfen oder die Befeuchtung des Toilettenpapiers mit Wasser.

    Verzichten Sie aber unbedingt auf feuchtes Toilettenpapier aus der Drogerie oder dem Supermarkt, denn die Inhaltsstoffe können die Haut im Analbereich zusätzlich reizen.

    Die Reinigung per Duschstrahl mit Bidets, Dusch-WCs und mobile Lösungen werden in Fachkreisen zunehmend gerne empfohlen.

    Interessante Links zum Thema Hämorrhoiden

    Es gibt im Netz noch viele weitere Orte, an denen Sie Informationen sammeln können. Folgende könnten dazu interessant sein:

    Ursachen und Risikofaktoren: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/haemorrhoiden/ursachen-risikofaktoren-von-haemorrhoiden/
    Ernährung bei Hämorrhoiden: NDR Ernährungs-Docs – https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/die-ernaehrungsdocs/Ernaehrungstherapie-bei-Haemorrhoiden,ernaehrungsdocs440.html
    Hämorrhoiden und Schwangerschaft: https://www.netdoktor.de/krankheiten/haemorrhoiden/schwangerschaft/
    Mehr Basiswissen: https://www.haemorrhoiden-wissen.de/haemorrhoiden/#author-boxes

    Noch weitere Fragen?

    Falls Sie Anmerkungen oder eigene Tipps zu diesem Ratgeber haben, sagen Sie uns auch gerne Bescheid – direkt per Email unter hi@happypo.de mit dem Betreff "Ratgeber".

    Übrigens: Sanfte Hygiene per Wasserstrahl erfordert keinen Umbau des Bads mehr.
    Eine handliche, mobile Lösung ist bei uns direkt im HappyPo-Onlineshop erhältlich:
    Das HappyPo Easy-Bidet.

    Jetzt Angebot sichernNoch Mehr Gründe erfahren
    Bei Hämorrhoiden HappyPo testen